Martin Heix

Martin Heix zählt zu den KAB-Vertretern, die mit dem 3. Reich in Konflikt gerieten. Das waren nicht wenige, da die katholische Arbeiterbewegung derjenige katholische Verband war, die den höchsten Blutzoll zahlte und mit führenden Mitgliedern im Kölner Kreis direkt gegen den NS-Staat opponierte. Martin Heix stand im ständigen Austausch mit Nikolaus Groß aus der Zentrale im Kettelerhaus und wusste um die Existenz der Oppositionstätigkeit.

Martin Heix prägte als KAB-Sekretär über viele Jahrzehnte die Politik in Oberhausen. Er hatte seine politische Heimat in der Zentrumspartei und war in den Christlichen Gewerkschaften engagiert. In der KAB fand er seine Lebensaufgabe und war damit ein typischer Vertreter des Arbeiterkatholizismus des Rhein-Ruhrgebietes der Weimarer Republik.
Gerade im Ruhrgebiet war der Katholizismus stärker als anderswo von der Arbeiterschaft geprägt. Sie war seit den 1880er Jahren, tw. früher, in der KAB von den sogenannten "Roten Kaplänen" organisiert worden. Früh hatte sie schon ihre politische Vertretung im Zentrum gefunden. Mitgliedern der Arbeiterschaft bot das katholische Milieu soziale Aufstiegschancen - und zwar nicht nur auf dem traditionellen Weg für Unterschichten, als Priester, sondern über eigene Bildungsangebote. Die katholische Arbeiterschaft war in zwei Organisationen erfasst: den Christlichen Gewerkschaften und den katholischen Arbeitervereinen (KAB).
Die Christlichen Gewerkschaften wurden von Laien geleitet und waren ihrem Anspruch nach interkonfessionell, aber die Mehrheit stellten katholische Arbeiter. Dennoch lag in der Interkonfessionalität und der daraus resultierenden organisatorischen Unabhängigkeit von der Amtskirche ein emanzipatorischer, in die moderne Gesellschaft integrierender Aspekt.
Die KAB dagegen war ein kirchlich gebundener Verband, der nach dem Pfarrprinzip organisiert war und unter der Leitung eines geistlichen Präses stand. Sie sah ihre Ziele in religiöser und moralischer Bildung und Festigung, aber auch in beruflicher und gesamtgesellschaftlicher Bildung, und erhob in Sorge um Moral und Sitte ihrer Mitglieder schon früh sozialpolitische Forderungen.
Soziale Aufsteiger aus der Arbeiterschaft wie Martin Heix bewegten sich im Spannungsverhältnis zwischen Emanzipation und Kirchenbindung bei ihrer Stellung zur modernen Gesellschaft.

Martin Heix -Lebenslauf im Überblick

Heix trat 1919 dem christlichen Bauarbeiterverband bei. Dort engagierte er sich und wurde Jugendsprecher und leitete im Alter von 18 Jahren schon die Büdericher Ortsgruppe. Die Arbeiterinteressen bewogen ihn, sich in den Betriebsrat wählen zu lassen.
Nach dem 1. Weltkrieg trat Heix 1918 dem Zentrum bei. Er wurde erst 1919 Mitglied in der KAB, seiner späteren Wirkungsstätte.
Heix“ Weg aus dem Maurerberuf führte über weiteres ehrenamtliches Engagement. 1923 beteiligte er sich an der Gründung einer Filiale der gewerkschaftsnahen Konsumgenossenschaften in seinem Heimatort. Auch politisch setzte er sich ein, indem er die Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold mitgründete. Das Reichsbanner war gemeinsam von den "Weimarer Parteien" SPD, Zentrum und DDP 1924 ins Leben gerufen worden, um die neue Republik gemeinsam gegen die paramilitärischen Verbände von Links und Rechts zu verteidigen. Es war aber eine mehrheitlich sozialdemokratisch ausgerichtete und militant orientierte Schutzorganisation für Versammlungen und Demonstrationen von demokratischen Veranstaltern.
Heix wechselte 1927, nach zeitweiser Arbeitslosigkeit, hauptberuflich zur KAB, indem er Sekretär der katholischen Werkjugend wurde. 1930 nahm er die Stellung des Arbeitersekretärs im Bezirk Oberhausen-Mülheim-Kettwig an und wurde damit eine wichtige Integrationsfigur für die örtliche katholische Arbeiterschaft. Als Arbeitersekretär gehörte nicht nur die Gestaltung des Bildungsprogramms der KAB zu seinen Aufgaben, sondern ebenso Rechtsberatung der Mitglieder in Fragen des Arbeits- und Sozial- sowie Mietrechts als auch Rechtsschutz in Rentenangelegenheiten vor dem Versorgungsgericht in Düsseldorf und die Vertretung von Arbeiterinteressen in der Öffentlichkeit. Außerdem gründete er auf Wunsch des Klerus am unteren Niederrhein 24 Abteilungen des katholischen Sportbundes DJK (deutsche Jugendkraft).

Martin Heix überlebte das 3. Reich. Sein weiterer Lebenslauf sah folgendermaßen aus:

Sprachrohr der KAB und des linken Zentrums-Flügels

Die KAB bildete den linken Zentrums-Flügel, dessen soziale Komponente sie mit den Christlichen Gewerkschaften teilte, aber im Unterschied zu ihnen bejahte sie auch die Republik als "Volksstaat", ohne monarchische Sehnsucht zu hegen. Martin Heix war in gewisser Hinsicht ihr Sprachrohr auf lokaler Ebene.
Ihm war die Zusammenarbeit mit der SPD zwar selbstverständlich, aber als Partei für katholische Arbeiter lehnte er sie ab.
Der Kern von Heix' Beurteilungsmaßstab war die katholische Weltanschauung, nicht gemeinsame soziale Interessen. Auf einer KAB-Mitgliederversammlung am 30.3.1931 in Oberhausen führte er in seinem Vortrag "Die katholische Arbeiterjugend, ihre Stellung innerhalb des katholischen Volkes und ihre Bedeutung in der katholischen Arbeiterbewegung" in Bezug auf die eng mit der SPD verbundenen Freien Gewerkschaften aus: "... Mit den freien Gewerkschaften ist man auf Grund des wirtschaftlichen Kampfes in ein allzu enges Annäherungsverhältnis gekommen. Das ist die Krise der christlichen Gewerkschaften, wenn sie die Grenze nicht mehr finden können zwischen sich und den Sozialisten auf der Gegenseite.... Zwischen den christlichen und freien Gewerkschaften liegt der Schlagbaum des Kulturellen und des Konfessionellen. Es darf keine Verbrüderung zwischen den so Getrennten eintreten!" Die Ablehnung der Freien Gewerkschaften erklärt sich aus seiner Bindung an die Christlichen Gewerkschaften sowie seine Katholizität. Sie hat nichts mit einer demokratiekritischen Einstellung zu tun, wie seine weiteren Ausführungen beweisen: "... Die katholischen Arbeiter der Vorkriegszeit standen im Gegensatz zu Staat, Wirtschaft und freien Gewerkschaften. ... Heute ist nicht mehr die Feindschaft des Staates! Das Reich von Weimar hat dem Arbeiter volle Anerkennung gebracht. ..." Damit spiegelt Heix, der im März 1933 Oberhausener Stadtverordneter für das Zentrum wurde, dessen Mehrheitsposition zur Weimarer Republik getreulich wider. Auch wird sichtbar, dass das Zentrum und der von ihm repräsentierte katholische Bevölkerungsteil im Kaiserreich Bürger 2. Klasse und nicht vollständig integriert waren.
Wie bei der Beurteilung der anderen politischen Kräfte war auch bei der Auseinandersetzung mit der NSDAP die katholische Religion der Maßstab. Heix führte auf einer KAB-Mitgliederversammlung am 30.3.1931 in Oberhausen in seiner Rede zum Thema: "Die katholische Arbeiterjugend, ihre Stellung innerhalb des katholischen Volkes und ihre Bedeutung in der katholischen Arbeiterbewegung" aus: "...Die katholische Arbeiterschaft lehnt weiter ab den sinnlosen Radikalismus, den die nationalsozialistische Brutalität unter das deutsche Volk geschleudert hat. Und weil die junge Arbeitergeneration mehr einer Ideologie des Wirtschaftlichen, als einer solchen des Nationalen zuneigt, liegt die Sorge um unsere jungen Arbeiter in der Gefahr des Kommunismus, dem Erben des Nationalsozialismus; denn dieser wird bei einem politischen und wirtschaftlichen Kampf der Extreme dem sowjetrussischen System erliegen.
Wir erhoffen das Verbot der Bischöfe und des Papstes, das die Zugehörigkeit des katholischen Arbeiters zur nationalsozialistischen Bewegung genau so untersagt, wie es seinerzeit für den Sozialismus erfolgte."

An seinen Ausführungen zeigt sich dreierlei Typisches für die KAB:

  1. die Gegnerschaft gegen Kommunismus und Nationalsozialismus als verwandte Radikalismen
  2. die Ansicht, dass langfristig der Kommunismus gefährlicher als der Nationalsozialismus sei
  3. die Gleichsetzung beider aus religiösen Gründen in vom Hirtenamt unabhängiger Beurteilung des Nationalsozialismus.

Im 3. Reich

Heix bekam das veränderte politische Klima nach der Machtergreifung bald zu spüren. Mit der Selbstauflösung des Zentrums im Juni 1933 verließ er den Oberhausener Rat, da er kein kooptiertes Mitglied der NSDAP werden wollte. Nach dem "Tag der Arbeit" am 1. Mai 1933 zerschlugen die Nationalsozialisten die Gewerkschaften. Der christliche Bauarbeiterverband wurde mit den dort erworbenen gewerkschaftlichen Ansprüchen von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) übernommen, und Heix daher automatisch Mitglied der nationalsozialistischen DAF. Als dann im Frühjahr 1934 der DAF-Führer Robert Ley ein Doppelmitgliedschafsverbot für DAF und konfessionelle Verbände, wie die KAB, aussprach, wurde Heix unehrenhaft aus der DAF entlassen.
Diese Erfahrungen bestärkten ihn in seiner Ablehnung des 3. Reiches wie auch die immer eingeschränkteren Möglichkeiten, seinen Tätigkeiten als Arbeitersekretär nachzugehen. Zur Kompensation der NS-Restriktionen entwickelte er 1934 den "nächtlichen Bußgang der Männer" in der Nacht zum Passionssonntag. Schon beim ersten Mal nahmen 1400 Männer teil, 1939 waren es sogar ungefähr 2000. Im 2. Weltkrieg verboten die Nationalsozialisten die Bußgänge. 1937 beschrieb er gegenüber der Gestapo, was von den Aktivitäten der KAB in Oberhausen übrig geblieben war. Seine rechtlichen Aufgaben entfielen, ihm blieb die Organisation der Wallfahrten, Exerzitienkurse, Einkehrtage und die Vorbereitung der Patronats- und Stiftungsfeste der 18 KAB-Ortsverbände. Mochte er auch gegenüber der Gestapo die Aktivitäten der KAB etwas bagatellisieren, so wurden die Einschränkung der Wirkungsmöglichkeiten und das zurück gehende Vereinsleben dennoch sichtbar.

Heix als Regimegegner

Heix geriet 1937 mit dem NS-Regime in Konflikt; in dem Zusammenhang standen auch die gerade erwähnten Angaben gegenüber der Gestapo zum KAB-Vereinsleben. Anlass war eine Anzeige gegen ihn von zwei Oberhausener Bürgerinnen. Sie hörten am 25. April 1937 zufällig eine Rede mit, die Heix auf einer Versammlung der Frauen der KAB und des katholischen Frauenbundes der Pfarrei St. Johannes im katholischen Vereinshaus hielt. Darin führte er aus: "...Wir brauchen euch Frauen, damit ihr uns in dem Satanskampf unterstützt.... denn wir sind in einer Zeit, noch viel schlimmer als im 4-jährigen Krieg... . ... Ein Kaplan ist von Dümpten nach Düsseldorf versetzt worden, auch er ist Präses im kath. Arbeiterverein. Wenn er nun Heimabende abhält, dann sitzt an einem Tisch der ganze Parteiklüngel und an der Spitze der Kreisleiter und die Behörden, um nur jedes Wort aufzunehmen. Aber Gott sei Dank haben wir hier noch grosse Bewegungsfreiheit. ... Ich kann euch die freudige Mitteilung machen, dass der Zuwachs in der letzten Zeit so stark geworden ist, dass wir eine grosse Säule aufbauen können. Sie wollen alle nichts mehr von den Satanswerken wissen. ...Kaplan Rossaint...wurde ganz unschuldig verurteilt... . Aber alle diese werden Blutzeugen sein für unsere neue grosse Bewegung. Wir sind heute schon so stark, dass wir vor nichts mehr zurückschrecken brauchen. Wenn nun auch die Gemeinschaftsschule eingeführt werden soll, dann rufe ich euch nochmals zu: Lehnt die Satansmachenschaften als kath. Mütter ab...
... Sollten uns die Satanskräfte auch verhaften, das macht nichts, je stärker bauen wir das neue 4. Reich auf. Das wird das Reich Christi werden. ... Dann hat die kath. Kirche den Sieg davon getragen. Mögen sie auch alle unsere Zeitschriften und Kirchenblätter verbieten und uns unsere Heimabende nehmen, wir werden in unseren Familien durch unsere kath. Frauen den kath. Glauben so fest aufbauen, dass ihn uns keiner mehr nehmen kann. ..." Die Situation der KAB beschrieb er den Frauen so: "Gloria der Arbeit! Ihr werdet zum Kampf aufgerufen werden. Ihr seid die Wartburg. Mögen sie noch so viele Burgen errichten, wir werden sie alle erstürmen. Sie mögen draußen in Kolonnen marschieren. Über diesen allen steht das gloria in exelsis die. Das Dekanat Oberhausen ist noch ein Dekanat, wo wir ungestört arbeiten können, wo sich noch Männer finden, die uns die Treue halten"

Die Rede sprach die Konfliktfelder an und ermutigte die Zuhörerinnen zur Gegenwehr. Die beiden Frauen denunzierten Heix daraufhin bei der Gestapo. Damit kam gegen Heix auf eine weit verbreitete Weise ein Verfahren ins Rollen, denn Denunziationen spielten eine weitaus größere Rolle als direkte Gestapo-Beobachtungen. Am 11. Mai 1937 hatte die SS Oberhausen die Denunziation überprüft und leitete sie weiter an die Gestapo Düsseldorf. Daraufhin wurde Heix am 18. Juni unter dem Verdacht auf "Vorbereitung zum Hochverrat und Verstoß gegen das Heimtückegesetz" verhaftet. Der Hochverratsparagraph des Strafgesetzbuches war am 24.3.1934 verschärft worden. Danach zählte auch dazu, den Reichskanzler an der Ausübung seines Amtes "in einem bestimmten Sinn" zu hindern (§81 StGB) und "öffentlich" zu einem hochverräterischen Unternehmen aufzufordern oder anzureizen (§83 StGB). Das Heimtückegesetz verschärfte die am 21.3.1933 erlassene "Verordnung des Reichspräsidenten zur Abwehr heimtückischer Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung", der zufolge die Verbreitung "unwahrer" Behauptungen, die angeblich das Ansehen des Reiches oder der Regierung schädigten, mit Gefängnis oder Zuchthaus bestraft wurden. Die Verordnung wurde am 20.12.1934 durch das Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniformen ersetzt. Selbst "nichtöffentliche böswillige Äußerungen" konnten nun mit Gefängnis bestraft werden, wodurch dem Denunziantentum eine Scheinlegalität verliehen wurde. Zuständig waren nicht ordentliche Gerichte, sondern den Nationalsozialisten besonders willfährige Sondergerichte. So konnte Kritik an der NS-Führung und ihren Organisationen erst recht unterbunden werden. Am 21. Juni 1937 erließ das Amtsgericht Oberhausen Haftbefehl gegen Heix. Am 14. und 15. Juli wurden die zwei Belastungs- und die vielen Entlastungszeugen vernommen, die aussagten, Heix habe nur im religiösen Sinne gesprochen. Danach hob das Amtsgericht den Haftbefehl auf, aber die Gestapo hielt ihn weiter in Schutzhaft und bat mit Schreiben vom 9.8.1937 an die Gestapa Berlin um eine am 6. September bestätigte Verlängerung der Schutzhaft bis zum Abschluss des weiteren Verfahrens und verhängte gleichzeitig eine vorläufige 7-tägige Schutzhaft über ihn. Die gleiche Bitte um Verlängerung der Schutzhaft äußerte am 23.8. auch die SS, Oberabschnitt West, schriftlich gegenüber der Gestapo Regierungsbezirk Düsseldorf. Am 24. September 1937 entließ die Gestapo Oberhausen Heix um 17.00 Uhr aus dem Polizeigefängnis, nachdem er verwarnt worden war. Er unterschrieb folgende Erklärung: "Ich bin heute wegen der Strafsache, die zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und zu meiner Inschutzhaftmaßnahme Anlaß gegeben hat, eindringlich und ernstlich verwarnt worden. Mir wurde eröffnet, daß ich bei Rückfälligkeit keine Milde mehr zu erwarten habe." Die Verwarnungsniederschrift wurde der Gestapo Düsseldorf zugeschickt. Ob ein Bittbrief der Mutter Heix an die Gestapo Düsseldorf vom 16.9., ihr Sohn sei ihr und ihrer Tochter Ernährer und ohne ihn fielen sie der Fürsorge zur Last, wirklich auf seine Freilassung Einfluss hatte, lässt sich nicht überprüfen. Eine Rolle spielte offensichtlich eine Haftpsychose mit andauerndem Weinen, die ihn an den Rand einer Nervenheilanstalt brachte, wie die Gestapo Düsseldorf am 8. September nach Berlin berichtete. Am 22.9. verfügte die Gestapa Berlin: "Mit Rücksicht auf die eingetretene Krankheit des H. ersuche ich, H. sofort aus der Schutzhaft zu entlassen." Eine solche Rücksichtsnahme war ungewöhnlich, aber möglicherweise hatte die Gestapo mit Heix' Vernehmungsergebnissen vom August über die Struktur der KAB die Informationen erhalten, die sie interessierten. Sie stellte am 23. August den Antrag nach Berlin, den Diözesanverband Köln der KAB aufzulösen und damit die Politik der regionalen Verbote, wie mit dem Verbot der KAB im Regierungsbezirk Münster im September 1935 vorgemacht, fortzusetzen. Allerdings kam es nicht zu einem weiteren regionalen KAB-Verbot, sondern die Politik der Verfolgung von Einzelpersonen wurde stattdessen fortgesetzt. Weitere Konflikte von Heix mit dem NS-Staat sind nicht überliefert. Nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 suchte die Gestapo ihn im Rahmen der Aktion "Gewitter" vom 22./23.8.1944, in der die Gestapo anhand von Listen ca. 5000 frühere Politiker der Weimarer Parteien ins KZ brachte. Heix' Vorgesetzte bei der Wehrmacht, die offensichtlich mit dem Widerstand sympathisierten, machten ihn um 7 Jahre älter und verhinderten somit, dass die Gestapo ihn fand.

Heix steht für die Resistenz des katholischen Milieus, die Immunisierung gegenüber der NS-Ideologie und Bewahrung der Identität bei einem Angriff auf die Eigenständigkeit und bedeutet insofern Begrenzung des NS- Herrschaftsanspruches.

Vera Bücker

Literatur
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